Fürst Heiko von Kurhessen, rief seine Untertanen aus allen Herzogtümern zusammen, um sich in Wettkampf, Spiel und Gesang (agon ludi et canticum) auf dem mittelalterlich angehauchten Regionspfingstlager zu messen.
Dazu passte die romantische Kulisse des im 12. Jahrhundert erbauten Wasserschlosses in Wülmersen perfekt. In dieser Umgebung konnte man seine „Mittelalterrollen“ richtig ausleben. So konnte man beobachten, wie Hofdamen sich die Zöpfe flochten, junge Knappen sich mit ihren Schwertern maßen und Narren ihre Späßchen trieben.
Am Freitag begann das Lager und man brachte seine selbstbemalten Fahnen und Gewänder mit und tauschte die Taschenlampen gegen Fackeln oder Petroleumlampen.
Es war ein grandioses Spektakel und alle hatten ihre ganz eigenen Stärken; die einen waren die Kochmeister, die anderen konnten sich bei den Wettkämpfen behaupten, wiederum andere spielten und sangen sich in die Herzen ihrer Mitstreiter. So war der Ohrwurm „ich bin Brama“ bald in aller Munde.
Der gesamte Samstag wurde von einem Geländespiel bestimmt, wobei Mittags ein Picknick im Wald alle wieder zusammenführte. Unsere Gruppe bestand aus Fulderaner Jungs und Trendelburgern. Zunächst stand man sich noch ein wenig scheu gegenüber, doch während des Spiels gelang es immer mehr zu einer Gruppe zu verschmelzen.
Am Abend folgte ein Musisches Spektakel mit Aufführungen der verschiedenen Herzogtümer. Die Fulderaner und Hann. Mündener sangen selbstgedichtete Lieder, die Trendelburger führten die abgeänderte Sage der Riesinnen Trendula, Brama und Saba mit selbstgebauten Riesenpuppen auf, dabei stellten die kleinen Trendelburger Pfadfinderinnen mit tänzerischen und pantomimischen Mitteln der jeweiligen Gefühlslagen der Riesinnen dar. Die Marburger spielten eine humorvolle Fassung von Aschenputtel und das Oasenteam begeisterte mit einer ausgefeilten Choreografie, untermalt von einem Pfadfinderlied.
Am Sonntag fanden sich die Gruppen vom Geländespiel wieder zusammen, um beim Tjost weitere Wettkämpfe zu bestreiten. Beim Baumstammweitwurf konnten man seine Stärke und Wurftechnik beweisen, beim Ringestechen konnten Pferd und Reiter Geschicklichkeit und Wendigkeit demonstrieren und beim Schubkarrenrennen durch Schnelligkeit punkten.
Abends fand ein gemeinsames Festessen statt, bei dem die Gruppen ihre jeweiligen Kochkünste anpriesen. Ob Fleischtopf oder Kasseler mit Sauerkraut, alle Speisen mundeten gut. Doch den goldenen Kochlöffel konnte allein Hann. Münden in Zusammenarbeit mit Bad Hersfeld und ihrer Kochfee Laura durch abwechslungsreich gefüllten Teigtaschen gewinnen.
Anschließend folgte eine Singrunde im Gewölbekeller des Herrenhauses. Am Montag hieß es leider schon Zelte abbauen und Abschied nehmen. Auch das Wetter hat uns nicht im Stich gelassen. Nach anfänglichen Regenschauern setzte sich die Sonne durch und brachte so manchem auch einen Sonnenbrand. Nur Nachts musste man frieren und so rückte man in der Oase am Feuer näher zusammen.
Alles im allem war es ein wirklich schönes Lager, was vor allem den Organisatoren Heiko Schmelz, Peter Kurzok und Jan Kellner zu verdanken ist. Ich freue mich schon auf das nächste Regionslager, um in neue spannende Welt einzutauchen.
Juliane